Mag dem einen oder anderen der Sport „Orientierungslauf“ nicht unbedingt bekannt sein, so gibt es weltweit eine wachsende Fangemeinde und Hunderttausende aktive Sportler. Der Orientierungslauf wurde im 19. Jahrhundert im skandinavischen Militär als eine Späherübung entwickelt, erfreute sich aber bald solcher Beliebtheit, dass er mit einigen Abwandlungen Einzug in die Freizeitgestaltung fand. Er verbindet physische Fitness mit mentalen Skills und wird dadurch zu einem echten Allround-Sport.
Beim Orientierungslauf erhält der Läufer eine Karte – die sogenannte Map – für das Wettlaufgebiet, dazu einen Kompass, mit dessen Hilfe er vom Start in das Ziel findet. Zusätzlich gibt es mehrere Kontrollpunkte, die durch die Beschreibung auf der Karte identifiziert und abgelaufen werden müssen. Der schnellste Läufer, der alle Aufgaben erledigt hat, gewinnt.
Mittlerweile gibt es im Orientierungslauf nicht nur Einzelkämpfer, sondern auch Wettkämpfe als Mannschaft oder Staffel.
Bei den Mannschaftsläufen starten alle zum selben Zeitpunkt und teilen die Aufgaben und Kontrollpunkte untereinander auf. Der letzte Einläufer entscheidet über die gewertete Zeit.
Beim Staffellauf starten die Teilnehmer eines Teams nacheinander und zumeist auch in unterschiedlichen Teilabschnitten, um das Problem des unbeabsichtigten Nachlaufs der hinterlassenen Spuren des Vorläufers zu umgehen.
Eine Besonderheit bei Orientierungsläufen ist die Vielzahl von Trainingsmethoden, die zwar selten Teil von Wettkämpfen sind, jedoch durch Kreativität und sogar Flexibilität glänzen. Während die Wettkämpfe meist im Wald, Gelände oder auch im Hochgebirge stattfinden, gibt es Übungen mit reduzierten Karten, um die mentalen Fähigkeiten auszubauen. Beispielsweise gibt es Maps, die nur Höhenlinien oder Ausschnitte anzeigen. Profis sind im Training manchmal nur mit einem Kompass ausgestattet. Eine weitere beliebte Methode sind die Nachtläufe, in denen die Trainingsteilnehmer mit zusätzlichen Taschenlampen ausgerüstet losziehen.
Ein Highlight des Orientierungslauftrainings ist der Städtelauf. Unter anderem finden diese jährlich in Venedig statt und das Training kann damit gleich mit einem kleinen Urlaub verbunden werden. Allgemein können sich Trainingseinheiten für den Orientierungslauf, je nach Form und Umgebung, über mehrere Tage mit Übernachtungen erstrecken.